- Wobbermin
- Wọbbermin,Georg, evangelischer Theologe, * Stettin 27. 10. 1869, ✝ Berlin 15. 10. 1943; wurde 1906 Professor für systematische Theologie in Marburg, 1907 in Breslau, 1915 in Heidelberg, 1922 in Göttingen und 1935 in Berlin. Ursprünglich von der am Neukantianismus orientierten Theologie A. Ritschls beeinflusst, wandte Wobbermin sich nach der Jahrhundertwende der religionsgeschichtlichen Schule (besonders E. Troeltsch) und der Religionspsychologie zu. Wobbermins Hauptwerk, »Systematische Theologie nach religionspsychologischer Methode« (3 Bände, 1913-25), gründete auf einem Verstehenszirkel (»religionspsychologischer Zirkel«) zwischen den geschichtlichen Erscheinungsformen des religiösen Lebens und der eigenen religiösen Erfahrung. Sein Ziel war es (gegen den die evangelische Theologie seiner Zeit weithin bestimmenden historisch-kritischen Denkansatz), der wissenschaftlich-kritischen und der biblisch orientierten »positiven« Theologie gleichermaßen gerecht zu werden. Wobbermins Konzeption wurde v. a. von der dialektischen Theologie kritisiert.Weitere Werke: Theologie und Metaphysik (1901); Der christliche Gottesglaube in seinem Verhältnis zur gegenwärtigen Philosophie (1902); Richtlinien evangelischer Theologie zur Überwindung der gegenwärtigen Krisis (1929).
Universal-Lexikon. 2012.